07.09.02

Guido Heyn

Alle für einen und alle für die Umwelt?

Zeitungsartikel

Aus der "Frankfurter Rundschau"

Marktwirtschaft/­Kapitalismus contra Umweltschutz/­Zukunft. Schließen sich diese Punkte aus? Ich befürchte, so wie der Kapitalismus sich derzeit darstellt, ja. Es ginge sicher auch anders, aber die Profite sollen schnell fließen, Profite und Wohlstand sichern auch die Machterhaltung der Regierungen, an folgende Generationen wird dabei nicht gedacht.

Kein Wunder also, dass USA, Japan und die OPEC kein wirkliches Interesse am Umweltgipfel haben. Eher verwundert es mich, dass andere Länder, wie Russland und Deutschland, sich in Richtung Umweltschutz bewegt haben. Obwohl auch dieses »bewegen« noch viel zu kurzsichtig und wenig radikal, also wirksam ist.

Eine Möglichkeit endlich mal ein bißchen Tatkraft zu demonstrieren und mehrheitsfähige Beschlüsse auf dem Umweltgipfel zu fassen, las ich in der »Frankfurter Rundschau« vom 5.9.2002.

So, so: »Der Aktionsplan sieht unter anderem vor, die Anzahl der Menschen ohne Zugang zu Kanalisation bis 2015 zu halbieren.« Fragt sich nur: Wie? Einfach die Häfte der Menschen ohne Zugang zu Kanalisation erschießen?

Außerdem finde ich es ja schon erstaunlich, dass auf einem Umweltgipfel, ein Beschluß als Fortschritt angesehen wird, der mit den eigentlichen, dringenden Umweltproblemen nun rein gar nichts zu tun hat.

In diesem Sinne: Halbierung der Umwelt in zwei Jahren und die Hälfte der Politiker ab in die Kanalisation.