13.04.07

Antoine Monot, Jr.

Frühlingsgefühle oder
die Hoffnung stirbt zuletzt

Jetzt ist es also soweit. Du meintest es wäre an der Zeit mich zu verlassen. So ein Wahnsinn, wie ich finde. Aber was soll ich machen?

Ich war schon immer einer der Typen, die lange kämpften, einer derer, die nicht aufhören konnten, so lange der Frau aller Träume den Hof zu machen, bis ich es schaffte oder bis ich allen Mut verlor. Das konnte schon drei Jahre gehen. Bisher sieht die Bilanz ganz ordentlich aus. Von vier Höfen habe ich zwei bekommen. Fünfzig fünfzig also. Und du bist jetzt die Letzte dieser kleinen Statistik.

Zwei Jahre waren wir zusammen und du warst das Beste, was mir je in meinem Leben passiert ist. Ausnahmslos. Du warst das, was ich mir immer erhofft, erträumt und gewünscht hatte. Und immer noch habe. Du bist das, was Udo Jürgens als den Leuchtturm beschreibt, der jetzt anderswo steht. Den du verrücken willst. Auch wenn er es ein bisschen anders gemeint hat.

Aber weißt du, was das wirklich Schlimme ist? Weißt du, was für mich fast nicht auszuhalten ist? Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. Die Kämpfer-Hof-Natur ist ratlos. Ich habe, leider fallen mir keine besseren Worte ein, nichts mehr, was ich verkaufen kann. Solange du mich nicht kennst, solange ich dir den Hof machen kann, solange bist du die Person, der ich mich verkaufen kann. Ich kann dir ein Lebensgefühl geben, ich kann dir zeigen: Hey, schau – so könnte das Leben mit mir sein. Mit allen Höhen und Tiefen. Ich kann deine Träume wecken.

Und jetzt? Nach zwei Jahren? Du kennst mich wie kaum ein anderer. Du weißt, wie ich ticke, du weißt, was dich erwartet und was nicht. Und eben, das alles ist es, was du nicht mehr willst. Was soll ich da noch sagen, noch machen? Welche Träume, welches Lebensgefühl kann ich dir noch schenken – was du mir abnehmen würdest?

Keins. Und genau das ist zum Verzweifeln.

Ob wir Freunde bleiben wollen? Natürlich will ich das. Aber weißt, das ist ungefähr, wie einen Apfel nur anzuschauen statt hinein zu beißen. Auch wenn ich zu wenig Obst esse, wie du immer sagst, glaube ich doch, dass der Vergleich richtig ist. Ich soll jetzt also den Apfel nur anschauen und nicht mehr kraftvoll zubeißen. Morgen. Hmpf.

Danke für die letzten zwei Jahre. Danke für die Liebe und – hey – wenn du wüsstest, was du alles verpasst. Wenn ich es nur wüsste. Jetzt – jetzt ist es einfach soweit. Es ist an der Zeit. Tschüß. Und... danke, gell...