Diese Kolumne lässt sich auch hören!

»Ich beantrage bei der EU-Kommission eine Überarbeitung der Sommerzeit.« vorgetragen von Karolina Petrossian
(Bitte beachten Sie unseren Rechtevorbehalt).

14.04.02

Selina Riefenstahl

Ich beantrage bei der EU-Kommission eine Überarbeitung der Sommerzeit.

Der Sommer ist gemeinhin lebenswerter, die Frauen schöner und die Männer charmanter. Ein jeder hofft vom Tisch der Liebe einen Brotkrumen zu ergattern...

Daher sollte ab dem 12. April der Tag 26 Stunden haben. Ich verschwende die Zeit im Sommer viel gewinnbringender. Sitze beispielsweise in Straßencafés und debattiere über den Lauf der Welt. Oder versuche bei einer Flasche Wein meine Füße im Sand der Elbe zu verstecken, dabei hemmungslos mit meinem Gegenüber flirtend.

Wegen der ausgleichenden Gerechtigkeit nehme ich auch für die Wintermonate 22 Stunden pro Tag in Kauf. Der Winter ist kalt und unfreundlich. Er erfreut meine Seele nicht. Sicher, ab und an sieht so ein klirrekalter Wintertag schön aus, aber das habe ich schnell verstanden und brauche beileibe keine 24 Stunden dazu. Ich denke 22 Stunden reichen auf alle Fälle, damit auch der letzte Drümpel die Schönheit einer Eisblume umrissen hat.

Aber wahrscheinlich scheitert dieser Antrag an der EU-Kommission für Landwirtschaft und Forst. An dem Melkverhalten der Michkühe, die Sommers wie Winters immer zur gleichen Zeit gemolken werden wollen – blöde Kühe.