29.01.01

Philipp Seidel

E ist Imperativ

Manchmal muss man sich das Lachen aufsparen, bis die Luft rein ist. Zum Beispiel, wenn ein Vorgesetzter Dinge sagt, bei denen man denkt: Was erzählt denn der für einen Unfug. Ist das lustig. Ich könnte mich kringeln vor Lachen. Dabei blickt man dem Vorgesetzten aber bierernst und aufmerksam in die Augen, weil man ja nicht einfach zu lachen beginnen kann.

Eine heitere kleine Geschichte passt hier gerade, daher sei sie kurz erzählt. Auf vielen Türen findet sich ein Aufkleber, auf dem steht: Bitte Türe schließen. Natürlich hält sich absolut niemand daran. Es weiß auch keiner, wer den Aufkleber überhaupt angebracht hat. Vermutlich wird er schon bei der Herstellung aufgepappt.

Jedenfalls trug es sich einst – lange ist es her, weit ist es weg – zu, dass ein Mensch eine Tür mit eben diesem Aufkleber einmal nicht schloss. Woraufhin eine Person aus ihrem Zimmer geschossen kam und zu zetern begann. Der Angeklagte sprach da: "Warum steht da überhaupt 'Türe' mit 'e'. Das ist doch albern." Und es kam die Antwort: "Türe ist der Imperativ."